Weltbildungstag 2017 - auch in den Eichsfelder Werkstätten

Lesen und Schreiben lernen in den Eichsfelder Werkstätten

Vom

Der in dieser Woche stattfindende Weltbildungstag möchte auf die Wichtigkeit der Alphabetisierung aufmerksam machen. Auch in unserem Berufsbildungsbereich der Eichsfelder Werkstätten versuchen wir die Fähigkeiten, Lesen und Schreiben zu fördern.

Menschen mit Behinderung, die im Zentrum für Berufliche Bildung (BBB) der Eichsfelder Werkstätten eine Maßnahme beginnen, bringen sehr unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeiten in der Anwendung der Schriftsprache mit. Je nach Art und Schwere der Behinderung und auch Ursache bzw. Zeitpunkt des Auftretens der Behinderung können diese Fähigkeiten ganz unterschiedlich sein. So nehmen wir beispielsweise Menschen auf, die eine Förderschule besucht haben, auch Menschen mit psychischer Behinderung, die erst im Laufe ihres Lebens (Berufsleben) erkrankt sind und Personen, deren Behinderung als Folge einer Hirnschädigung durch einen Unfall, Schlaganfall etc. entstanden ist.

Für all diese Männer und Frauen kann die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) die geeignete Einrichtung zur Teilhabe am Arbeitsleben sein. Dabei gilt es, die Vielfalt hinsichtlich der Leistungsprofile bei der individuellen Förderung zu berücksichtigen. Die WfbM kann zur Stärkung der Fähigkeiten in der Anwendung der Schriftsprache beitragen, die „Erstausbildung“ aber nicht übernehmen. Trotz alle dem wird sowohl im Eingangsverfahren als auch bei der Absolvierung des BBB´s auf das Unterstützen der Schriftsprache geachtet.

Thematische Bildungsanteile im Eingangsverfahren (erste drei Monate im BBB):

Aufgabe der WfbM im Eingangsverfahren ist eine gründliche Diagnostik der vorhandenen Fähigkeiten der „Teilnehmer“, die sich auch auf die Bereiche Lesen, Schreiben und Sprachverständnis (Schriftsprache) bezieht.

Anhand von Arbeitsblättern werden beispielsweise folgende Themen bearbeitet, die innerhalb der Eichsfelder Werkstätten auch mithilfe einer arbeitsbegleitenden Maßnahme gefestigt werden:

•    Das Alphabet (Buchstaben erkennen, Reihenfolge aufschreiben etc.)
•    Wortfamilie erkennen und Worte zuordnen
•    Umgang mit Schreibutensilien
•    Leseübungen

Die Diagnostik ermöglicht es, die Bildungsangebote im BBB den Fähigkeiten der Beschäftigten angemessen zu unterbreiten und auf die Erhaltung bzw. Stärkung der Fähigkeiten in der Schriftsprachanwendung auszurichten.

Thematische Bildungsanteile im BBB

Im BBB gestalten wir im Fachgebiet Kognition auch Unterweisungen im Bereich Sprache.
Sie beinhalten:

•    Schreibübungen und Rechtschreibtraining
•    Leseübungen/strategisches Lesetraining
•    Umgang mit der Tagespresse
•    Umgang mit Nachschlagewerken
•    Umgang mit Handlungsanleitungen

Die Anwendung der Schriftsprache wird durch verschiedene pädagogische Methoden unterstützt bzw. gefordert:

•    Bearbeitung von Arbeitsblättern im Rahmen theoretischer Unterweisungen
•    Ergebnissicherung durch Formulieren und Niederschreiben von Berichten zu Projekten, Veranstaltungen

•    Schriftliche Dokumentation der täglichen Bildungsangebote
•    Buchvorstellungen
•    Bibliotheksbesuche zur Heranführung an geeignete Literatur
•    Umgang mit dem PC

Mit der Erhaltung und Stärkung der Fähigkeiten in diesem Bereich können wir sowohl die Methode– und Fachkompetenz der Beschäftigten unterstützen als auch zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Auch ist das Beherrschen der Schriftsprache eine wichtige Voraussetzung, damit der Übergang in Ausbildung mit komplexeren Anforderungen gelingen kann.